Hyperaktivität











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Hyperaktivität und motorische Unruhe

Was bedeutet Hyperaktivität eigentlich genau? Warum wird seit einigen Jahren so viel über Hyperaktivität gesprochen? Warum gibt es weltweit so viele "neue Kinder" die als hyperaktiv diagnostiziert sind?

Ich werde das Thema Hyperaktivität der neuen Kinder von verschiedenen Seiten beleuchten und darstellen, wie wir diese Kinder ernsthaft annehmen und verstehen lernen können. Meistens wird Hyperaktivität in der deutschen Sprache ADSH genannt, Aufmerkamkeits-Defizit-Syndrom-Hyperaktivität bedeutet. Oder man benutzt die englische Bezeichnung ADHD, was Attention-Deficit-Hyperactivity-Disorder heißt. Das Wort Hyper-Aktivität selbst bedeutet einfach Über-Aktivität und wird auch Bewegungsunruhe genannt. Weniger bekannt, aber trotzdem vielfältig vorkommend ist das passive ADHD oder ADSH. Hier steht das "H" nicht für Hyper- sonder für Hypo-Aktivität, was im Grunde das Gegenteil ist, nämlich Unter-Aktivität oder Bewegungsarmut. Es wird soviel darüber gesprochen und geschrieben, weil angenommen wird, daß eine erschreckend hohe Zahl an Kindern hyperaktiv sind und dies muß einen zum Nachdenken bringen. Aber es gibt kein einheitliches Erscheinungsbild. Jeder, der davon betroffen ist, hat seine ganz spezielle, individuelle Hyperaktivität. Die Merkmale sind ähnlich, aber die Ausprägung ist bei jedem Menschen anders.

Die Zahl der Kinder, die als hyperaktiv diagnostiziert werden, ist in den letzten Jahren extrem gestiegen und davon scheinen übermäßig viele Indigo Kinder zu sein. Das typische hyperaktive Kind ist bewegungsorientiert. Es zappelt ständig mit Händen und Füssen herum, zeigt eine übersteigerte Muskeltätigkeit und kann nicht stillsitzen. Es erzählt unentwegt, es redet ungewohn viel. Es verläßt gerne seinen Platz, in der Schule, am Tisch oder in anderen Situationen. Es rennt, springt und klettert viel herum und hat oft Schwierigkeiten sich in Freizeit- und Spielaktivitäten ruhig zu verhalten. Es scheint irgendwie ständig unterwegs zu sein und angetrieben zu werden, ist voll von überschüssiger, schwer kontrollierbarer Energie. Es fehlt ihn an den sonst normalen Bewegungshemmungen, sowohl der motorischen als auch der sensorischen Impulse. Das hyperaktive Kind platzt mit Antworten heraus, bevor die Fragen zu Ende gestellt worden sind und verbreitet hierdurch Unruhe und Gereiztheit. Dabei betreibt es einen solch enormen Energieaufwand, daß man sich vom bloßen Zuschauen erschöpft fühlen kann. Das Kind wirkt oft gehetzt, fühlt sich unwohl in seiner Haut, ist ruhelos, unstet und unfähig etwas zu genießen. Dazu kommt oft, daß das Indigo Kind kein richtiges Körpergefühl und dadurch Schwierigkeiten mit dem physischen Körper hat. Die muskulären statischen Haltefunktionen ermüden rasch und lassen das Kind immer neue Körperhaltungen und Stellungen einnehmen. Wenn es stillsitzen muss, gerät es zusätzlich in eine Streßsituation und wird nervös. Aber das Kind hat viele positive Eigenschaften, ist meist sehr lieb, offen, kontaktsuchend, gesprächsfähig, kreativ, intuitiv und hochintelligent, oft generös und großzügig. Diese guten Seiten scheinen aber immer nur für kurze Momente durch, während das hetzige Umherschweifen des Körpers und der Gedanken weitgehend die Überhand behält. Wie kann man das stundenlang ertragen? Und es geht nicht nur ums Ertragen, sondern auch darum das Kind zu erziehen. Eine fast unmögliche Aufgabe, wenn man noch für andere Kinder sorgen muß! Die Eltern befinden sich wirklich in einer schwierigen Situation, vor allem die Mutter, die überwiegend mit dem Kind zusammen ist. Oft wird die Ursache der Probleme auch nicht erkannt, das verunsichert die Mutter und sie bekommt tiefgehende Schuldgefühle, die von Außen meistens noch verstärkt werden. Für die Mutter ist es erst einmal wichtig zu wissen, daß nicht sie schuldig ist, da Hyperaktivität ein "Syndrom" ist, das vom Kind mitgebracht wird. Aber die Mutter ist natürlich diejenige, die das Kind, das oft schon während der Schwangerschaft sehr aktiv ist, trägt, im Kindesalter begleitet und am meisten davon betroffen ist.....................



Lesen Sie bitte weiter im Buch!



Das Buch, das Indigo Kind mit als Untertitel: Das defizit-syndrom Kind aus einer neuen Sicht betrachet wurde von Carolina Hehenkamp geschrieben und erscheint im Herbst 2000 zur Buchmesse. Das Buch informiert ausführlich über die neuen Kinder und vermittelt ganz überraschenden, neuen Sichtweisen.



Legasthenie und ADHD
Hyperaktivität und Lernstörungen als ganzheitliche Aufgabe
von Dipl.-Psych. Dr. phil. Edith Klasen, Fachpsychologe für Klinische Psychologie, BdP ehemalige 1. Vorsitzende des Bayerischen Landesverbandes Legasthenie e.V.
Menzingerstr. 139, 80997 München 50, Tel.: (089) 811 56 25

besuchen Sie: http://www.osn.org/user/hunter/klasen.htm für weitere Informationen.

Referrat für die Elterninitiative zur Förderung hyperaktiver Kinder e.V. Meine berufliche Erfahrung mit Lernstörungen, insbesondere der Legasthenie begann 1960 an einer Leseklinik bei San Francisco, in Californien. Dort fand auch meine erste Begegnung mit Hyperaktivität statt. Aus meiner Untersuchung von 500 Legasthenikern dieser Leseklinik entstand mein Buch "Das Syndrom der Legasthenie", (2. deutsche Auflage 1971 bei Huber, Bern), das auch einen Abschnitt zum Thema Hyperaktivität hat.

Häufigkeit
Darin berichte ich, daß 27% der legasthenischen Kinder in meiner Stichprobe hyperaktiv waren, ..."d.h., sie zeigten übersteigerte Muskeltätigkeit, konnten nicht stillsitzen, waren ablenkbar, mußten alles anfassen, öffnen und bewegen; sie sprachen oder erzählten unentwegt, anstatt sich der geforderten Sache zu widmen und erwiesen sich generell voll überschüssiger, schwer kontrollierbarer Energie. Es fehlte bei ihnen an den sonst normalen Bewegungshemmungen sowohl der motorischen als auch der sensorischen Impulse."

Krankhafte Energie
Was mich subjektiv und als medizinischen Laien bei diesen Kindern am stärksten beeindruckte und bis heute beeindruckt, das ist der enorme Energieaufwand! Wenn ich so ein Kind für zwei Teststunden oder 45 Minuten Spieltherapie bei mir gehabt hatte, war ich vom bloßen Zuschauen erschöpft. Es schien mir offenkundig, daß ein solcher Energieaufwand niemals allein aus ungenügender Erziehung, aus Trotz oder Disziplinlosigkeit gespeist werden kann. Die Kinder wirkten auf mich vielmehr krankhaft getrieben, gehetzt, sich unwohl fühlend in ihrer eigenen Haut, ruhelos, unstet, unfähig, etwas zu genießen - obwohl doch im Grunde lieb, offen, kantaktsuchend, gesprächsfähig. Diese guten Seiten scheinen aber immer nur für Momente durch, während das hetzige, fetzige Umherschweifen des Körpers und der Gedanken weitgehend die Überhand behält. Wenn ich, selbst total erschöpft von dem Versuch, auf das Kind einzugehen und es bei einer Sache, z.B. einer Testaufgabe, zu halten, es nach 1-2 Stunden wieder seiner Mutter oder seinem Lehrer übergab, so konnte ich mich nur nachdenklichst fragen, wie sie es denn stundenlang und zusammen mit anderen Kindern ertragen können!? Und dabei geht es ja nicht nur ums Ertragen in Familie und Schule, sondern darum, das Kind zu erziehen, ihm etwas beizubringen, es zum schulischen Lernen zu bewegen. Und das, während Lehrer, aber meist auch Mütter, nebenher noch für andere Kinder verantwortlich sind!
Zusammenhänge zwischen Hyperaktivität und Lernstörungen Es handelt sich zudem gar nicht um wenige Kinder, die solche Schwierigkeiten haben und bereiten. In den USA rechnet man laut statistischer Untersuchungen damit, daß 8-9% aller Grundschulknaben und 2-3% aller Grundschulmädchen hyperaktiv sind. Unter den älteren Kindern sind die Anzeichen etwas weniger auffällig, und alle Statistiken leiden unter der Frage, was noch normale Unruhe und was schon krankhafte Überaktivität ist. Untersuchungen, die umgekehrt, also nicht wie meine von legasthenischen, sondern von hyperaktiven Kindern ausgehen (wie z.B. Prechtl) zeigen, daß bis zu 90% auch Lese-Rechtschreib-Schwächen zeigen. Die beiden Gruppen überschneiden sich also weitgehend. Es gehört zur Natur der Sache, daß sowohl bei den Kindern, die primär wegen ihrer Hyperaktivität auffallen, als auch bei den Kindern, die vor allem wegen ihrer Legasthenie auffallen, eine Lernstörung besonders hervorsticht, nämlich die Konzentrationsschwäche, die Aufmerksamkeitsstörung, die Unfähigkeit, länger bei der Sache zu bleiben. Das Kind ist sowohl motorisch als sensorisch ungehemmt, es fehlt die normale Steuerung. Jedem motorischen Impuls zur Bewegung wird nachgegeben; jedem sensorischen Impuls, d.h. jedem Sinnesreiz (dem Flugzeug, das man von draußen hört, dem Kästchen, das sich öffnen läßt, der Lampe, die sich einschalten läßt, etc. etc.) ist das Kind sozusagen hilflos ausgesetzt. Wie kann es sich, wenn es allen diesen Impulsen nachgibt, etwa auf ein Diktat konzentrieren!? Das Ergebnis sind alle Arten von Lernstörungen, die man aber nicht seiner "Krankheit" zuordnet, sondern seiner Unkonzentriertheit, Faulheit und Dummheit. "Du brauchst nur aufzupassen, dann kannst du es." Dieses Schicksal ist Hyperkinetikern und Legasthenikern bis heute weitgehend gemeinsam.

Erscheinungsformen von Hyperaktivität und Legasthenie
Einmal sind die Erscheinungsformen der Hyperaktivität in meinen bisherigen Ausführungen bereits teilweise zur Sprache gekommen und zum anderen sind Sie, verehrte Zuhörer, aus täglichem Erleben nur allzu vertraut damit. Außerdem haben Dr. Eichlseder und andere Autoren sehr lebendige Einzelbeschreibungen hyperaktiver Kinder geliefert, die an Anschaulichkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Ich möchte dem nichts mehr hinzufügen, außer vielleicht einer Anmerkung: am 21.Juni dieses Jahres brachte hier bei uns der amerikanische Sender AFN (American Forces Network) ein Interview mit dem US-Psychologen Dr. James Dobson. Er sprach von einer neuen Checkliste mit 22 hyperaktiven Merkmalen, die aufgrund statistischer Untersuchungen zusammengestellt wurde. Treffen bei einem Kind 13 oder mehr der darin aufgezählten Anzeichen zu, so darf man davon ausgehen, daß hier nicht nur Unruhe, sondern Hyperaktivität vorliegt. Weniger bekannt sind vielleicht die Erscheinungsformen der Legasthenie. Sie können unmöglich im Rahmen eines einzigen Vortrages erschöpfend dargestellt werden, ganz abgesehen davon, daß es die Legasthenie ja offiziell nicht gibt. Sie wurde 1978 von der Kultusministerkonferenz (KMK) abgeschafft, d.h. es wurden die Legasthenikerförderkurse und der Notenbonus für diese Kinder gestrichen. Auch oder gerade in Bayern sind seither die Eltern und Kinder noch stärker auf eigene Initiativen angewiesen, wie jene, die Sie in ihrem, die ich in meinem Verband und die hinsichtlich des Legasthenietherapieangebotes der Arbeitskreis Legasthenie entwickelt (Menzingerstr. 139, 8000 München 50, Tel.: (089) 8115625). Während Schulbehörden und auch manche Theoretiker daran zweifeln, wissen die Praktiker, das sind Eltern, Lehrer, Kinderärzte, Psychologen, usw., daß es Legasthenie gibt. Dabei handelt es sich um eine erhebliche Lernschwierigkeit, um eine Teilleistungsstörung beim Erlernen der Schriftsprache und dies gerade bei solchen Kindern, bei denen man es nicht erwartet, weil sie ja in anderen Bereichen lernfähig, ja z.T. sogar besonders talentiert sind - oder es wenigstens waren, ehe sie, angesichts ihres speziellen Dauerversagens, des Nichtverstandenwerdens, der Vorwürfe und ausbleibenden Spezialhilfe, auf der ganzen Linie aufgaben. Wenn es heute noch einen Wissenschaftsstreit um die Legasthenie gibt, die Schulen keinesfalls immer zu helfen in der Lage sind, die meisten Fachleute ratlos sind, die Eltern oft keine Hilfe finden, die Elterninitiativen und Verbände noch zu wenig bewirken und Opportunisten nutzlose, aber teure Allheilmittel an den "armen Mann" bringen können, so liegt das nicht zuletzt daran, daß die Legasthenie kein einheitliches Erscheinungsbild bietet. Jeder Mensch, der davon betroffen ist, hat seine Legasthenie. So, wie jeder seine Hyperaktivität hat. Die Legasthenie oder die Hyperaktivität gibt es nicht, so wenig, wie es die Handschrift oder die Mimik gibt. Jeder hat seine eigene. Die Merkmale sind ähnlich, aber die Ausprägung ist bei jedem Menschen anders.

Legasthenieanzeichen im Kleinkindalter
Allgemein, auf die Gruppe hin gesehen, läßt sich sagen, daß Legasthenie sich oft schon im Kleinkindalter indirekt ankündigt: verspäteter Sprachbeginn; Sprachfehler (auch nur vorübergehend; vielfach Artikulationsschwäche), verspätete motorische Entwicklung, besonders in der Feinmotorik (Stift halten, Perlen aufreihen), als Koordinationsmangel (von Hand und Auge beim Einfädeln, Abmalen, Zielen), als Aufmerksamkeitsschwäche (bleibt bei keinem Spielzeug, bringt Malen oder Spiel nicht zu Ende), Niedrige Frustrationsschwelle (gibt gleich auf, kann nicht warten, muß immer gewinnen), als Umstellungsproblem bei neuen Situationen (anderer Tagesablauf, neue Wohnung, fremde Kinder) und einige andere.

Legasthenieanzeichen im Schulalter (bei der Schriftsprache)
Beim Schulkind kann man Anzeichen im Schriftsprache- und Verhaltensbereich unterscheiden. Nicht alle möglichen Schwierigkeiten im Erlernen der Schriftsprache treten bei jedem Kind auf; das eine hat mehr Probleme mit der visuellen Erfassung der Buchstaben (o und c), das andere kann nur schwer ähnlich klingende Laute heraushören (ä und ü), ein weiteres bringt sie nur schwer in die richtige Reihenfolge (Geräten statt Gärten), dem nächsten ist die Lage des Buchstaben im Raum unklar (b und d; d und q), wieder eines kann nicht zusammenschleifen (H U N D zu Hund), das nächste kann sich die Bildgestalt des Buchstabens nicht merken (Speicherschwäche: "Wie sah das A nochmal aus?"), Groß- und Kleinschreibung bleiben einem weiteren Kind ein ewiges Rätsel und manch einem ist es fast unmöglich, beim Diktat das Gehörte in Geschriebenes umzusetzen. Die Handschrift bleibt bei vielen unleserlich und das Lesen, vor allem das Lautlesen, eine stockende, ermüdende, mit Raterei vermischte Angelegenheit. Ermüdung, Angst vor Prüfungen, Aufregung und dergleichen lassen die genannten Symptome verstärkt auftreten.
Legasthenieanzeichen im Schulalter (im Verhalten)

Zu den Verhaltensproblemen gehören meist Konzentrationsmangel, Merkstörungen (nicht Zuhören, nicht Aufmerken, nicht Erinnern), Ablenkbarkeit (Reize, wie z.B. das Tun anderer Kinder im Klassenzimmer, lenken ab; Ablenkungen werden aber auch gesucht, z.B. indem man andere Kinder stört, herumläuft, laut und zusammenhanglos redet im Unterricht, den Clown macht, usw.). Mangel an Ausdauer, Nichtstillsitzenkönnen, Abneigung gegen Arbeiten mit Papier und Bleistift, Bewegungsüberschuß und allgemein störendes Verhalten gehören dazu. Später hinzukommende Probleme sind vor allem Ängste (65% der von mir untersuchten 500 Legastheniker zeigten Angstsymptome). Sie treten auf als Prüfungsangst, Angst vor dem Aufgerufenwerden in der Klasse, vor dem Vor-der-Klasse-Stehen-Müssen, Zeugnisangst, Angst zu versagen, Angst vor Eltern oder Lehrern, Einschlafangst, Alpträume, Angst vor dem Erwachsenwerden, Schulangst - bis zur Selbstmordgefahr. Wir alle kennen auch die psychosomatischen Anzeichen: Kopf- und Bauchweh scheinbar ohne Grund, Fieberschübe, Einnässen, usw. Aber auch soziale Unreife, Infantilismen, Schuldgefühle, depressive, resignative oder indifferente Dauerverstimmungen, Unselbständigkeit, mangelndes Selbstvertrauen und geschädigtes Selbstwertgefühl sind zu beobachten. Zu den aktiveren Reaktionen gehören: Aggression (Erwachsenen, Kindern und Dingen gegenüber, auch Tieren), Aufschneiderei, Schreierei, Schlägerei und alle Arten von Störverhalten. bei Nichterkennen und Nichtbehandeln können sie bis zur späteren Kriminalität führen. Zahlenmäßige Nachforschungen haben gezeigt, daß unter den Aussteigern, den Jugendlichen in Erziehungsheimen und den Erwachsenen in Haftanstalten 18 bis 30% Legastheniker zu finden sind, bzw. ehemalige Legastheniker. Bei den Hyperaktiven liegen die Zahlen ähnlich.
Feststellung der Legasthenie

Da jedes Kind seine Legasthenie hat, muß jeder Einzelfall individuell abgeklärt werden. Dazu führt der fachkundige Psychologe ein Gespräch mit den Eltern, er erhebt die Vorgeschichte, stellt mit Hilfe von Intelligenztests die Allgemeinbegabung fest, vergleicht diese mit Hilfe von Leistungstests mit den besonderen Stärken und Schwächen des Kindes, beobachtet das Kind gezielt, stellt Kontakt her, spricht mit ihm, macht u.U. auch noch Persönlichkeitstests mit ihm und erstellt dann einen individuellen Behandlungsplan.

Behandlung der Legasthenie
Wie die Diagnose, so kann auch die Behandlung hier heute abend nur kurz skizziert werden: Legasthenietherapie ist eine Mischung aus Psychotherapie und gezielten Unterrichtshilfen. Sie kann daher nur von Diplom-Psychologen mit besonderer Zusatzausbildung durchgeführt werden (ist auch Voraussetzung für Finanzierung durch BSHG, §39). Hinzu kommt noch die Zulassung zur Psychotherapie lt. Heilkundegesetz.
a) Therapie
Psychotherapie heißt hier nicht Psychoanalyse mit Aufdeckung des Unbewußten oder verdrängter frühkindlicher Traumata. Psychotherapie heißt hier vielmehr, das Kind da abholen, wo es ist, persönlichkeits- und leistungsmäßig, es weder über- noch unterfordern, Entspannungs-, Wahrnehmungs- und Konzentrationshilfen, spielendes Üben, Ermutigungstherapie, Abbau von Verhaltensschwierigkeiten durch Spiel- und Gesprächstherapie, Aufbau einer positiven Lernmotivation, eines neuen Selbstwertgefühls, Vermittlung von Erfolgserlebnissen, Elternberatung, Entwicklung von Strategien der Problembewältigung in Elternhaus und Schule.

b) Training
Zum Lese-/Rechtschreibtraining innerhalb der Legasthenietherapie gehören: schrittweise Heranführung des Kindes an sein Alters-, Intelligenz- und Klassenniveau - Wahrnehmungsübungen aller Art - Einbeziehung aller Sinne in das Lernen (Sehen, Hören, Fühlen, Bewegung) - Funktionsübungen zur Tempobeschleunigung, zu besserer Koordination, Geläufigkeit, Konzentration, Raumorientierung usw. Gezielte Funktionsübungen auch bei Dehnungs- und Schärfungsfehlern, beim Erlernen von Regeln und Ausnahmen, beim Zusammenschleifen, Groß- und Kleinschreiben, Einhalten von Sequenzen, usw. Hilfsmittel sind dabei: Wortkarten, "begreifbare" (z.B. Plastik-) Buchstaben, Lautgebährden, Bildkarten, Lernspiele aller Art, Lük-Kästen, audiovisuelle Geräte, Selbsttests, usw. Legasthenietherapie hat prozessualen Charakter, d.h. daß der geübte Psychologe während der Behandlung immer aufs neue diagnostiziert, was sich geändert hat, wo das Kind jetzt ist, was es braucht, wie man wo zum nächsten Schritt ansetzt, wann Wiederholung nötig ist, wann Abwechslung, wie weit das Kind schon selbständig geworden ist, usw. Ein hoher Grad an Flexibilität, Beobachtung, diagnostischem Wissen, unterrichtlichem Können, Material- und Methodenreichtum, das sind die Hauptmerkmale des Legasthenietherapeuten. Belastung der Familie bei Hyperaktivität und/oder Legasthenie Ob Legasthenie oder Hyperaktivität, oder beide zusammen, wo immer sie vorkommen, bedeuten sie für die betroffene Familie einen Leidensweg. Für mein Empfinden fehlt es in den meisten Schriften und Vorträgen über Hyperaktivität an der vollen Würdigung der Belastung, die eine betroffene Familie zu tragen hat. Die Eltern, das kann nicht genug betont werden, befinden sich in einer schlimmen Situation. Dies gilt mehr noch für die Mutter. Sie ist es, die am meisten mit dem Kind zusammen ist. Sie ist es, der unaufgeklärte Psychotherapeuten bis heute weiszumachen versuchen, daß sie schuld ist an der Hyperaktivität des Kindes. Sie liebe es nicht, sie neige zur Überbehütung, sie habe es unbewußt gar nicht haben, nicht zur Welt bringen wollen, sie benutze es als "Waffe" ihrem ungeliebten Mann gegenüber und wie immer die Vermutungen lauten mögen, die zu nichts anderem angetan sind, als die Mütter zu verunsichern, ihnen schreckliche Schuldgefühle aufzubürden - zusätzlich zu dem realen Leid, das die Situation ihres Kindes ihr bereitet. Ich weiß nicht, wieviele Mütter bei mir in erlösende, befreiende Tränen ausgebrochen sind, wenn ich ihnen klarmachen konnte, daß Hyperaktivität eine "Krankheit" ist, eine ererbte Disposition, die das Kind unabhängig von äußeren Einflüssen mitgebracht hat und in sich trägt. Abgesehen von dieser besonderen Betroffenheit der Mütter durch falsche psychoanalytische Ansätze, sind es ebenfalls die Mütter, die von Anfang an mehr leiden. Sie tragen das Kind, das oft schon im Mutterleib besonders aktiv ist, das als Säugling schon Still-, Schlaf- und Eßschwierigkeiten zeigt. Sie müssen damit fertig werden, daß es dauernd weint und schreit, im Laufstall rhythmisch den Kopf anschlägt, nicht auf dem Arm gehalten werden will, nicht liebkost werden will, aber die Mutter dauernd in Sorge und auf Trapp hält! Anfangs versuchen meist beide Eltern, das Kind, dessen Unarten deutlicher werden, wenn es zu laufen beginnt, mit ganz normalen Erziehungsmaßnahmen zu lenken und zu schützen. Bald merken sie, daß es dem Kleinen trotzdem gelingt, aus dem Gitterbett zu steigen, alles herunter- und herauszureißen, durch Türen und Fenster zu entkommen, jegliche Gefahr zu ignorieren und schon als Krabbelkind bis auf die Fahrbahn draußen zu gelangen. Nun werden die Nachbarn aufmerksam, die Kindergärtnerin, die Verwandten und Bekannten. Sie signalisieren fast ausnahmslos: ihr versagt bei der Erziehung, ihr paßt nicht auf, habt keine Autorität bei dem Kind; wenn mein Kind sich so benähme! Es regnet nur so Vorwürfe und Schuldzuweisungen, alles zerstörerische Angriffe auf das elterliche Selbstbewußtsein. man weiß sich immer weniger zu helfen; alle Strafen und Belohnungen, die man schon versucht hat, sind ohne Erfolg geblieben. Erreicht das hyperaktive Kind das Schulalter, kommen zu seinem ungezügelten Benehmen Aggressionen hinzu. Es lehnt jede Autorität ab, lehnt sich auf gegen Gebote und Verbote, will Spielregeln das familiären Zusammenlebens gewaltsam in seinem Interesse ummodeln. Es benimmt sich aufreizend schlecht bei Tisch; bei Autofahrten quengelt es andauernd; es zerbricht Sachen und schlägt Kinder. Was wie feindselige Aggression aussieht, ist vielleicht in Wirklichkeit nur Überreizbarkeit, Impulsivität, Hilflosigkeit; Tatsache ist, daß das Kind immer und überall aneckt, nicht zuletzt natürlich in der Schule. Von dort werden weitere Klagen und Mahnungen an die Eltern gerichtet. Was immer die Eltern versuchen, nichts fruchtet. Nun beginnen sie, sich gegenseitig Vorwürfe zu machen. Der eine ist zu lax, der andere zu streng. Der Vater verhängt Ausgehverbot, ist aber nicht zu Hause, wenn es ausgeführt wird und die Mutter beklagt sich, daß sie nun die Last tragen soll. Oft entsteht die sog. "double-bind-Situation", in der das Kind widersprüchliche Botschaften von Vater und Mutter bekommt: du gehst sofort ins Bett, du darfst noch zu Ende fernsehen. Wie immer es darauf reagiert, seine Reaktion ist entweder dem einen oder dem anderen Elternteil nicht recht - wo es doch beide lieben und beiden gehorchen soll! Meist sind solche double-bind-Botschaften viel subtiler als in diesem Beispiel; desto ärger ihre Wirkung. Die Geschwister verstehen das hyperaktive Kind nicht; sie hassen es, weil es aufdringlich ist, alle Spiele und Aktivitäten stört, nicht auf die Eltern hört, nie aufräumt, nichts zu Ende macht, weil es offenbar nur ein Gaspedal aber keinerlei Bremspedal hat. Das Kind wird isoliert von Geschwistern, Spiel- und Klassenkameraden. Die Eltern isolieren sich und werden isoliert, weil auch Erwachsene ihr Kind ablehnen und diese "Erziehungsfehler" seitens der Eltern nicht billigen; man meidet den Umgang. Ächtung und Isolierung von außen, Unfrieden innerhalb der Familie, völlige Rat- und Aussichtslosigkeit, das sind Belastungen, die häufig zur Scheidung, also zum Zerfall der Familie und leider wohl auch öfter als wir wissen, zu Kindesmißhandlungen führen.

Hilfen und Hoffnungen
Angesichts des zuletzt geschilderten Leidenswegs der ganzen Familie tut vor allem Aufklärung not. Es muß Allgemeinwissen werden, bei Fachleuten, bei Laien und in der Öffentlichkeit, daß es Kinder gibt, die sich schlecht benehmen, aber nicht schlecht sind und auch nicht von schlechten Eltern nur schlecht erzogen sind. Der Druck der Schuldzuweisungen muß von ihnen genommen werden, das ist der wichtigste Schritt in Richtung Hilfe und Hoffnung. Nach der Aufklärung und mit dem versachlichten Wissen muß eine Entlastung kommen, nicht nur von Minderwertigkeits- und anderen negativen Gefühlen, sondern auch von der kräftemäßigen Belastung. Vor allem heilpädagogische Tagesstätten - wie Horte, Schultagesheime, Tagesheimschulen - sind hier gefordert, aber auch Internate und Kinderkurheime, sowie Mutter-und-Kind-Erholungshäuser. Eltern, Geschwister und vor allem die Mutter müssen zeitweise entlastet werden. Verwandte, Bekannte, Nachbarn, Zivildienst- und Sozialjahrleistende, alle könnten der Familie helfen, wenn sie regelmäßig der Mutter einen freien Nachmittag, beiden Eltern oder der ganzen Familie, ausgenommen das Problemkind, einen regelmäßigen freien Sonntag, Kurzurlaub, Wochenendausflug oder eine wie immer geartete Atempause garantieren würden. Diese Entlastung muß kommen, bevor ein Familienmitglied total erschöpft ist, der Haß handgreifliche Formen annimmt, Verzweiflungs- oder Kurzschlußreaktionen aufkommen, bzw. Ehe und Familie zerbrechen. Hilfe und Hoffnung kann nur kommen, wenn alle Hyperaktivität und Lernstörungen als eine ganzheitliche Aufgabe betrachten, an der alle mitwirken müssen: der Arzt, der die Medikation verschreibt und im Zusammenhang damit die Gesamtgesundheit des Kindes überwacht; der Psychologe, der bei Abklärung, Beratung und Therapie mitwirkt; der Lehrer, der mit besonderer Geduld und speziellen Unterrichtsmethoden hilft; der Wissenschaftler, der Ursachen und Verhinderungsmaßnahmen erforscht; die Kindergärtnerin, die Hortnerin, die das Kind nicht aufgeben; die Medien, die zur Aufklärung der Öffentlichkeit beitragen; die Tagesstätten und Freiwilligen, die die Familie zeitweise entlasten; die Elterninitiativen und Verbände, die sich für die Belange der Betroffenen einsetzen; die Schulbehörden und Sozialämter, die erleichternde Bestimmungen erlassen; die Eltern, die den Mut nicht verlieren; und last but not least das Kind selbst, das spüren können muß, daß nicht es selbst bekämpft wird, nicht es selbst gehaßt oder abgelehnt wird, sondern nur sein Störverhalten. Es muß spüren können, daß andere nicht seine Feinde sind, sondern seine Verbündeten in seinem Kampf gegen seine eigenen Schwächen. Partnerschaft aller Beteiligten, die Achtung der Menschenwürde bei den Betroffenen, die Erhaltung der Lebens- und der Lernfreude, der Wille, immer weiter zu lernen und neue Erkenntnisse weiterzugeben, das ist das Fundament, auf dem ein ganzheitliches Helfen und Hoffen weiter gedeihen kann.

Bundesverband der Elterninitiativen zur Förderung hyperaktiver Kinder e.V., Postfach 60, 91291 Forchheim (FAX: 09191/34874)
*Medienagentur InterMedia Kiel. alle Rechte bei Ralf Behrendt ©*



3. Computer hilft !

Mag. Thomas Burger; Dr. Max Kastenhuber
Eine Studie an etwa 80 lese- rechtschreibschwachen Kindern im Volksschulalter geht der Frage nach, welche Auswirkungen spezielle Lern- und Trainingsprogramme auf die Lese- und Rechtschreibfähigkeit haben. Nach etwa der Hälfte der durchgeführten Untersuchungen kann ein vorläufiges Resümee gezogen werden:

1. Lese- rechtschreibschwache Kinder arbeiten durchwegs gern am Computer, jedenfalls bedeutend lieber als mit anderen Lernhilfen. Dies liegt unserer Meinung nach vor allem am Medium selbst und an der unterschiedlichen Verteilung der Rollen: Nicht ein Lehrer oder ein Elternteil gibt die Rückmeldung bezüglich richtiger oder falscher Lösung sondern eine Maschine. Zu einer Maschine hat man jedoch keine persönliche Beziehung, die durch zu häufiges Versagen aufs Spiel gesetzt werden könnte. Versagensängste wiederum lösen Widerstand aus, der sich dann in Abneigung zum Lernen und Selbstunsicherheit manifestiert. Kinder können eine Kritik des Computers leicht ertragen, solange die Programme es ermöglichen, auch Erfolgserlebnisse zu haben. Nur Lernprogramme, die auf das Niveau des einzelnen Kindes abgestimmt und eingestellt werden können, sind dazu in der Lage. Leider bieten nur wenige Programme die dazu nötigen Möglichkeiten. Besonders in speziellen Teilbereichen (optische Differenzierung, Serialität .... ) müssen die Anforderungen im Lernprogramm auf einem einfachen Niveau beginnen. Das Medium Computer an sich bietet insofern Sicherheit, als viele Komponenten konstant sind. So bieten die Schrift und die Bilder/Töne ein schnell bekanntes und gleichbleibendes Erscheinungsbild. Darüber hinaus sind auch Rückmeldungen berechenbar: Fehler werden als Fehler und Richtiges als richtig erkannt. Auch nach vielen falschen Versuchen meldet ein Computer bei einem "richtig" etwa "super" und nicht "na endlich".

2. Kinder merken oft nicht, dass sie lernen! Sie "spielen, entdecken, machen Wettkämpfe, probieren aus". Gute Programme sind Spiele, die Lernen ohne Anstrengung ermöglichen! Viele der Programme sind noch zu wenig auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt, weil von Erwachsenen erdacht und gemacht. Außerdem weisen viele Programme eine zu hohe merkbare Theoriegebundenheit auf. Je nach Meinung über die Ursache der Störung wird ohne Rücksicht auf Spiel und Spaß die Lehrmeinung umgesetzt.

3. Die Rolle des Lehrers, des Betreuers oder der Eltern kann durch den Einsatz des Computers neu definiert werden: Sie können beobachten, wie sich das Kind beim Problemlösen verhält. Sie können Abstand vom Ergebnisdruck nehmen und gemeinsam Denkstrategien entwickeln, ohne jedesmal nachher "richtig" oder "falsch" sagen zu müssen. Dies übernimmt ja der Computer. Für die emotionale Unterstützung, wie aufmuntern, trösten.... bleibt mehr Zeit und Raum. Zusammenfassung: Ohne die statistische Bedeutsamkeit der Ergebnisse der Studie vorwegzunehmen, wird deutlich, dass praktisch alle vom Computereinsatz profitieren:
- Lehrer merken positive Veränderungen in der Motivation der Kinder.
- Eltern erleben die Situation entspannter, weil ihre Kinder wieder lieber und länger lernen, und die Kinder sind stolz auf sich selbst, da sie Erfolgserlebnisse aufweisen können.
Eltern haben jedoch - wie bei vielen anderen "Verführungen" - die Aufgabe, Grenzen im Umgang mit dem Computer zu setzen, die kontrolliert und eingehalten werden müssen.
Mag. Thomas Burger Dr. Max Kastenhuber
Integration durch Kompetenz, Linz
IdK ist eine Forschungs- und Entwicklungseinrichtung der DIAKONIE ÖSTERREICH und des Forschungszentrums Seibersdorf, die durch Mittel von der Aktion "Licht ins Dunkel" und des LANDES OBERÖSTERREICH unterstützt wird.
thomas.burger@integranet.at; Stifterstraße 12, 4020 Linz

Das Easy Training Program 2.0 wurde vom EÖDL kostenlos für diese Studie zur Verfügung gestellt. Die Schul-, oder Einzelversion kostet 298.-- und ist im Online-Shop zu bestellen. Startseite - Computer hilft - Fehler beim Diktat - 2.EÖDL Fachtagung - Fernlehrgang - Legasthenie genbedingt? - BDA - Leserbriefe - Knopf auf - Lernwerkstatt eröffnet - Arkus - Adapt - Papa ich will nicht mehr leben- Links zu anderen Legastheniesites So erreichen Sie uns: Telefon: +43 463 55660 Fax: +43 463 55660 E-Mail: office@dyslexics.com



ADS - Aufmerksamkeitsstörung

25 Vorschläge, wie Sie ihr Indigokind mit ADS unterstützen können

zusammengestellt von Carolina Hehenkamp

1. Sprechen Sie so offen und klar wie nur möglich mit ihrem Kind über sein ADS- oder ADSH-Verhalten. Es ist wichtig, das es die wesentlichsten Eigenschaften und die damit zusammenhängenden Verhaltensweisen kennt, um sie als Hinweise und nicht als unüberwindbare Hindernisse zu erleben. Wissen bringt ihr Kind viel Kraft, Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein.

2. Loben Sie ihr Kind für die Mühe die es sich macht, und nicht nur für seine Leistungen und Resultate. Machen Sie ihm oft ein Kompliment und ermutigen Sie es regelmäßig. Schließen Sie vernichtende Behauptungen aus und tun Sie sie nicht als unwahr ab.

3. Konzentrieren Sie sich mehr auf die Stärken als auf seine Schwächen. Versuchen Sie seine Stärken zu entwickeln und ihnen Aufmerksamkeit zu geben. Die Zukunft ihres Kindes liegt dort, wo seine Stärken liegen. Helfen Sie es Fähigkeiten zu entwickeln, die anderen Kindern nicht haben.

4. Vergewissern Sie sich, dass ihr Kind wirklich versteht, daß Sie es bedingungslos lieben. Probieren Sie einen deutlichen Unterschied zwischen einer Handlung und seiner Person zu machen.

5. Ermutigen Sie ihr Kind ohne Konkurrenzdenken an Aktivitäten teilzunehmen. Wenn überhaupt, sollte es nur mit sich selbst wetteifern.

6. Ermutigen und unterstützen Sie es, daß Lernen auf Erfahrung beruht.

7. Lehren Sie ihr Kind wie es denkt und nicht was es denkt. Es denkt auf andere Art und Weise, meist in Bildern und bedarf viel Freiheit und Anregung bei der Entwicklung seines Denkvermögens.

8. Praktizieren und lehren Sie ihr Kind Zielorientierung. Arbeiten Sie nur an einem speziellen Bereich gleichzeitig.

9. Erlauben Sie ihrem Kind selbstbewußter und selbstsicherer zu werden, lassen Sie es selbst entscheiden und Problemen lösen, auch wenn es nur ein Teil des Problems löst, oder bei einer Entscheidung mitentscheidet. Diese Verantwortung lehrt es Mißerfolge aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen, da jeder Schritt im Leben einen Schritt auf dem Weg zur Selbstrealisierung und dem Erfolg ist.

10. Lehren Sie es sich zu organisieren und bewußt mit seiner Zeit umzugehen. Viele Kinder haben nicht das gleiche Zeitgefühl wie wir und keinen inneren Kalender. Richten Sie sich aus auf seinen eigenen organisatorischen Stil, auch wenn dieser von ihrem eigenen abweicht. Erarbeiten sie sich gemeinsam ein System, daß für ihr Kind wirkt.

11. Hören Sie ihrem Kind zu. Vergewissern Sie sich, dass Sie es auch wirklich verstehen was es sagt. Stellen Sie sich ein auf die intuitive Seite ihres Kindes. Fangen Sie an, ihrem Kind zu vertrauen.

12. Seien Sie geduldig.

13. Beachten Sie ganz bewußt den Unterschied zwischen Strafe und Disziplinmassnahmen. Disziplin beinhaltet logische und natürliche Konsequenzen.

14. Setzen sie ihrem Kind Grenzen. Seien Sie sehr beständig in der Durchführung hiervon und erlauben Sie ihrem Kind, mit Ihnen gemeinsam diesen Grenzen zu setzen.

15. Geben Sie ihrem Kind tägliche und wöchentliche Verantwortlichkeiten. Diese bringen ihrem Kind das Gefühl dazu zu gehören und nützlich zu sein. Sie können ihm auch kleinere Haushaltsaufgaben geben.

16. Seien Sie bereit ihm die sozialen Fähigkeiten und dem sozialen Benehmen zu lehren, von denen Sie annahmen, daß es sie automatisch selbst entwickeln würde.

17. Stellen Sie seinen einzigartigen Lernstil fest und richten Sie sich danach. Lernen Sie den Unterschied zwischen divergentes und konvergentes Lernen. Berücksichtigen Sie auch induktive und deduktive Argumentierungsfähigkeiten.

18. Trainieren Sie ihrem Kind einen positiven Einstellung an. (Viele Erwachsenen mit ADS und Hyperaktivität beschweren sich über chronische depressiven Stimmungen). Lehren Sie ihrem Kind positiv mit und über sich Selbst zu sprechen. Ein gut ausgewählter Spruch in der Woche tut Wunder und hilft es sich positiv aufzustellen.

19. Seien Sie sehr realistisch über das heutige Schul- und Unterrichtssystem. Es ist nicht für ihr Kind entwickelt worden. Achten Sie darauf das die Schule die Beziehung zu ihrem Kind nicht gefährdet. Versuchen Sie zwischen Benotung und eigener Bewertung oder Beurteilung ein Unterschied zu machen.

20. Seien Sie der "Rechtsanwalt" ihres Kindes, verteidigen Sie es und lassen Sie es nicht zu, daß Sie selbst, oder andere es als defizit-gestört ansehen. Das Kind braucht ihren bedingungslosen Einsatz und will wissen, daß Sie hinter ihm stehen. 21. Nehmen Sie jede Woche Zeit für sich selbst, um an ihren eigenen Selbstwertgefühlen und der eigenen Selbstsicherheit zu arbeiten.

22. Bringen Sie ihr Kind mit anderen Indigo Kinder zusammen und suchen Sie Unterstützung bei Eltern, die schon Erfahrungen mit ADS gesammelt haben.

23. Seien Sie sich der wundervollen spirituellen Kraft ihres Kindes bewußt. Es ist ein Kind Gottes -wie jedes Kind.

24. Und als letzter wichtiger Vorschlag: Reden Sie sich nie Schuldgefühle ein, wenn es mal nicht klappt oder alles auswegslos erscheint!